Sonntag, 6. Oktober 2019

Know your northness - About North of Comfort Big 5

Man kommt ja oft auf dumme Ideen, wenn man nachts nicht schlafen kann. Vertreibt sich die Zeit mit unsinnigen Gedanken. Das kann zum Beispiel ein Ranking der nördlichsten Triathlon-Langdistanzen des Planeten sein.
Wenn man dann sogar aufstehen muss, um das alles am Computer zu prüfen, kann ganz überraschend eine Liste der absolvierten Wettkämpfe plus der Wunschrennen heraus. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Liste sieht so aus (Stand Oktober 2016):

1. Lofoten Triathlon Extreme /68°14´N
2. Laponia Triathlon /67°8´N
3. Swedeman Xtreme Triathlon /63°24´N
4. Oppland Xtreme Triathlon /61°52´N
5. Norseman Xtreme Triathlon /60°28´N
Es fehlen Snaefelsnes Jarnkarl (kein Rennen), Fjord Xtreme Triathlon (gibt es nicht mehr) und ThorXtri (zu weit südlich, wäre Platz 6.)

Und dann kann es passieren, dass man noch vor dem Frühstück einen verrückten Plan hat. Die Big 5. Aktuell steht nach dem DNF 2018 nur noch der Swedeman aus, der soll 2020 nachgeholt werden. Dann sehen wir weiter...

Sometimes, when you can´t sleep at night, you start thinking silly thoughts. Thoughts like a ranking of the most northern long-distance-triathlon races on this planet.
When you even have to get up and see things up on your computer, the result is a list of the races you have done and those on your bucket-list. And this is what it looks like:
1. Lofoten Triathlon Extreme /68°14´N
2. Laponia Triathlon /67°8´N
3. Swedeman Xtreme Triathlon /63°24´N
4. Oppland Xtreme Triathlon /61°52´N
5. Norseman Xtreme Triathlon /60°8´N
Not included are Snaeflsnes Jarnkarl (no race), Fjord Xtreme Triathlon (no longer existing) and ThorXtri (too far south, probably rank #6) Those are the Big 5. Right now, only Swedeman is incomplete after 2018´s DNF, but scheduled for 2020. After that, we will see...


Donnerstag, 22. August 2019

A painful passion - Being North Of Comfort Triathlon.

Scroll down for English Version!


Ich will das mal erklären mit den North Of Comfort Big 5, besser noch, das mit North Of Comfort Triathlon überhaupt.

Wie die meisten Triathleten, hat alles mit der Vision von Hawaii und Bildern vom hitzeflimmernden Queen-K Highway angefangen. 24 Jahre Trainings- und Wettkampfjahre später war diese Art Begeisterung irgendwie verblasst und verschlissen, da schob sich plötzlich ein anderes Bild ins Objektiv der eigenen Wahrnehmung: Fjorde, Fähren, kaltes Wasser, heftige Winde, Rennstrecken an Orten, wo niemand jemals gestartet wäre, bevor Anfang dieses Jahrtausends der unglaubliche Norseman Xtreme Triathlon die Bühne betrat und eine neue Ära begründete.



Es ist genau 10 Jahre her, dass ich erstmals die Ehre hatte, dabei sein zu dürfen, mittlerweile waren es drei Starts. Und obwohl ich gelitten habe (ach, was HABE ich gelitten...) unter Kälte, Sturm Regen, Erschöpfung, hatte ich nie wieder den Wunsch, in wärmeren Gegenden unter angenehmeren Bedingungen zu starten. Genau genommen, habe ich seit 2007 keine Langdistanz außerhalb Skandinaviens mehr bestritten. In dem Jahr war ich in Kalmar (auch dort das dritte Mal, eins der letzten, bevor man zum Ironmanzirkus gehören wollte).


Schon nach dem ersten Mal Norseman also war mir bei aller Enttäuschung, das Schwarze Shirt des Gipfelfinishers verpasst zu haben, eins klar:
Es wird nie wieder ein zurück zu "normal" geben. 

NORTH OF COMFORT TRIATHLON trägt dem Rechnung und beschäftigt sich mit der Welt der schlimmen Triathlons, derer, die ausziehen, zu schwimmen, Rad zu fahren, zu laufen und zu frieren. Und wenn Ihr schön aufmerksam alles lest, erkläre ich nächstes Mal wirklich, was es mit den NORTH OF COMFORT BIG 5 auf sich hat. Know your northness!


Maybe it´s time to explain what it is about North Of Comfort Triathlon and the North Of Comfort Big 5!

Like most of all triathletes, I started with a vision of a blistering hot Queen-K-highway, dreaming of the Ironman Hawaii.
Over 24 years of training and competing, this vision faded and made place for a new inner view: fjords and ferries, cold water and heavy winds, race-courses in places, where nobody would have raced until the first years of this century, when the amazing Norseman Extreme Triathlon entered the stage and started a new era.

It is 10 years ago that I first had the honour of being part of this adventure, meanwhile I have been there for 3 times. Although I suffered by cold, windy and rainy conditions (and by God, DID I SUFFER), I have never again had the wish to race in warm and pleasant weather. Actually I have never again done any full distance triathlon outside of Scandinavia since 2007, when I was in Kalmar (third time as well, one of the last before they became part of the Ironman Circus).
So, despite all diappointment not having made it to a Black Shirt Finish at my first Norseman, I pretty soon knew, that there would no option ever to "back to normal" again. And this is what NORTH OF COMFORT TRIATHLON is about. It´s about those, who go out and swim, bike, run and freeze, racing where nobody would race. So, if you feel this is yours and you stay tuned, I may tell something about the NORTH OF COMFORT BIG 5 next time. Know your northness!






Montag, 29. Juli 2019

Nacht ohne Finsternis – Laponia Triathlon 2019, Gällivare, Schwed. Lappland









„Forth, and fear no darkness!“

„Errr, King, o King, Sir, which darkness?“



Eigentlich haben wir es ja gelernt, damals in der Schule. In den Deutschaufsätzen. Wiederholungsfehler, nicht immer dasselbe schreiben. Heute weiß ich: Keiner von denen war je in Lappland. Die wissen gar nichts. Niemand kann das beschreiben ohne viel zu oft das Wort „unwirklich“ zu verwenden. Tut mir leid, ist so. Also:

Laponia Triathlon. Eine winzige Veranstaltung, draußen, ganz weit draußen in Lappland, 67° Nord. Platz 2 meiner „Big 5“ der nördlichsten Langdistanzrennen meines Heimatplaneten. Platz 1, Lofoten Triathlon, habe ich 2017 geschafft, Platz 4 bis 5, Norseman und Oppland Xtreme, schon länger. Platz 3 hat letztes Jahr nicht funktioniert, da muss ich nochmal ran. Aber jetzt sind wir erst einmal in Gällivare. Man braucht ein bisschen Zeit, bis man hier ist. Flug nach Stockholm, dann 13 Stunden Nachtzug.  Wenn man da morgens aufwacht und aus dem Zugfenster sieht, traut man seinen Augen kaum. Man fährt durch eine Landschaft, die einen glauben, lässt man schliefe noch und alles wäre ein Traum. Muss man erleben, kann man nicht beschreiben. Fast hätte ich es unwirklich genannt... 

Gegend. Ohne Alles.
Von allen Besonderheiten dieses Rennens ist die Mitternachtssonne wohl die besonderste. Auch, wenn jeder weiß, dass es sie da gibt, knapp 100km nördlich des Polarkreises, ist man doch vollkommen unvorbereitet, wie es sich tatsächlich anfühlt. Es gibt keinen Morgen, keinen Abend, die ganze Zeit herrscht ein fast unwirkliches (1) Licht, als wäre es konstant kurz vor Sonnenuntergang. Da ist es natürlich Programm, dass der Start auf 0:00h gelegt wird, man bewegt sich also permanent durch die Nacht, ohne es wahrzunehmen. 
Das fängt schon auf dem Weg zum Start an. 22:30h


Das Wetter zeigt sich von der übelsten Seite, es ist kalt und regnet schon beim Check-In. Die Schwimmstrecke wurde wegen der Wassertemperatur von 13°C auf 750m verkürzt, 3°C in der Lufttemperatur machen es nicht besser. Nass ist es sowieso, das kann also nicht schlimmer werden.

Man ist auf jeden Fall froh, wenn man endlich im Neo steckt...
Ich bin schon häufig in kaltem Wasser geschwommen, 14°-16°C sind in Skandinavien ja eher die Regel als die Ausnahme, aber hier war ich das erst Mal heilfroh, dass ich nach 17 Minuten schon raus durfte.  Wer nicht rauswollte, und zwar aus dem beheizten Wechselzelt, waren alle schnelleren Schwimmer, da wärmt sich zuerst, wer zuerst kommt. Die Folge ist eine spektakulär lange Wechselzeit von über 20 Minuten. Mittlerweile lache ich darüber, aber das ist eine andere Sache, hängt mit dem zweiten Wechsel zusammen und kommt erst 7 Stunden später.

Draußen auf der Radstrecke ist es kalt und einsam. Wie gesagt, 3°C und Dauerregen. Schon bald beschäftigt mich nur noch der Gedanke, wie zum Teufel ich ohne Füße laufen soll. Ich kann aber schon so viel verraten: sie sind drangeblieben… Die Einsamkeit erklärt sich schon durch bloße Mathematik: 43 Starter auf 179 km ergeben weite Zwischenräume. Außer vor und nach den zwei Wendepunkten sieht man so gut wie niemanden.
Die Lappland-Strategie: Zieh alles an, was du mitgebracht hast! Und beeil dich... © Laponia Triathlon


Bei alldem: Diese Radstrecke! Nein, diese Radstrecke! Es ist sicher nicht die härteste im Xtreme-Zirkus, es ist nicht die steilste, die höchste, die längste. Aber noch nie, und ich meine NOCH NIE, habe ich auf dem Rad eine solch unwirkliche (2) Schönheit erlebt. Verstärkt durch das hypnotische Mittsommernachtslicht, breitet sich vor mir, hinter mir, um mich herum eine endlose, stille Wildnis aus. Ich halte Ausschau nach Rentieren und Elchen, aber außer ein paar frischen Kötteln auf der Straße sehe ich nichts. Die sind ja auch nicht so blöd, bei dem Wetter rauszugehen…

  
Zurück in T2 nach knapp 7 Stunden. Sogar hier fühlt man sich klein.

Der zweite Wechsel toppt dann alles. Gott sei Dank hat der Veranstalter einen beheizten Raum zur Verfügung gestellt. Ich brauche geschlagene 30 Minuten dafür, meine Wechseltüte müssen Helfer für mich öffnen, weil ich die Finger nicht bewegen kann. Von etwa 8 Mann, die gleichzeitig mit mir wechseln, geben 5 das Rennen an dieser Stelle auf. Überhaupt kommen nachher von 43 Starten nur 27 ins Ziel…

Mittlerweile habe ich erfahren, das auch die Laufstrecke verkürzt wird, man hat 11km, die über den Hausberg Dundret führen, gestrichen, weil der Teil bei dem Wetter zu gefährlich ist. Das ist eine Entscheidung, mit der ich absolut leben kann… Trotzdem sind es noch 31km. Ich muss zwar nur irgendwie durchkommen, wehtun kann das aber allemal.

 
Wieder im Nichts, diesmal zu Fuß. ©Laponia Triathlon / Hans Berggren Photography


Der Lauf hat es dann tatsächlich auch ohne die ausgelobte Bergwertung zum Dundret in sich. Der größte Teil verläuft über den Rallarstigen, einen historischen Weg tief im Wald. Etwa 30cm breit, genauso tief ausgetreten, voller Wurzeln und Steine. Um mich herum fast (Na? Richtig!) unwirkliche (3) Ronja-Räubertochter-Atmosphäre. Kein Mensch, kein Geräusch. Ich halte an und mache ein paar Fotos, damit man mir später glaubt… Schon eine ganze Weile kann ich nur noch gehen, die Achillessehne möchte auch mitreden. Naja, ist dann eben so, es gibt aktuell kein Zeitlimit, das ich verpassen könnte. Trotzdem beeile ich mich und pendle mich auf einen 9-Minuten-Schnitt ein, der mir am Ende einen Laufsplit von deutlich unter 5 Stunden einbringt.



Auf der Zielgeraden...
Schließlich werden es im Ziel 12:49 Stunden sein, die ich gebraucht habe. Wie so oft, habe ich unterwegs geschworen, nie wieder überhaupt Sport zu treiben und alle diesen Quatsch für immer sein zu lassen. Und wie immer ist kein Wort davon wahr gewesen. Der 13. Ironman, der zweitnördlichste der Erde, ist im Sack!

Wir Starter haben in dieser Nacht (tatsächlich, der zweite Wechsel hat zur besten Frühstückszeit stattgefunden - ich laufe mittags durchs Ziel…) echt gelitten, nicht unbedingt mehr als je zuvor, aber an der oberen Grenze davon. Niemand aber hat geleistet, was die Helfer des ausrichtenden Vereins Gällivare Endurance geleistet haben. Die sind die eigentlichen Helden, haben Verpflegungsposten bemannt, mitten in der Nacht draußen im Nirgendwo, nur gewärmt durch ein offenes Feuer, oder entlang der Schnellstraße E45, in der Gischt der vorbeirasenden LKW und Wohnmobile. 


Wir Athleten haben nur das Rennen absolviert, die Helfer aber haben uns das alles ermöglicht. Das darf keiner, der sich da draußen auf dem Rad oder irgendwo einsam im Wald selbst leidgetan hat, vergessen!


Danke Gällivare Endurance, dass Ihr tut, was Ihr tut. Danke an Laponia Triathlon für die Erlaubnis, die Bilder der wunderbaren Rennfotografen zu nutzen. Und danke an Susanne fürs immer dabei sein. Alleine könnte ich das nicht… 


Und danke fürs Lesen.

Sonntag, 28. Juli 2019

Night without darkness - Laponia Triathlon 2019, Gällivare, Swedish Lapland


"Forth, and fear no darkness!"

"Errr, King, o King, Sir, which darkness?"


Laponia Triathlon. A tiny event, far out in Swedish Lapland, 67° North. Ranked  2 on my "Big 5"list of the most northern long distance races of my home planet. I finished rank 1, Lofoten Triathlon, in 2017, rank 4 and 5, Norseman and Oppland Xtreme, earlier before. Rank 3 place didn't work well last year, so I´ll  have to be back there. But now we are in Gällivare. You need a little time to get here. Flight to Stockholm, then 13 hours by night train.  When you wake up in the morning and look out of the train window, you hardly believe what you see. The track takes you through a landscape that makes you think that you are still asleep and dreaming, hard to describe to those who haven´t been there... 



Somewhere out there.

 Of all the special things about this race, starting under the midnight sun is probably the most special one. Even if you know that it is there, about 100km north of the Arctic Circle, you are completely unprepared how it actually feels. You see no morning, no evening, you walk under an almost unreal light all day, like it was constantly close to sunset. And of course has the start been set to 0:00h, so you race through the night without even realising it. 




This already includes the short walk to the start area. 22:30h!
Meanwhile the weather turns to the worst, it is cold and starts raining already at the bike check-in. In fact, it only rains once: all the time… The swimming distance was shortened to 750m because of 13°C water temperature, 3°C in the air temperature don't make it better. It's wet anyway, so at least it can't get any worse.


Those are lucky, who already got their wetsuits on...

I have quite often had to swim in cold water, 14°-16°C are more than likely in Scandinavia, but this time I was definitely glad to get out of the warer after 17 minutes. All the faster swimmers did not want to get out, but not the water but the heated transition tent, first come, first warming up. The result is a spectacularly long transition time of more than 20 minutes. Today I laugh about it, but that's another thing which has to do with to the second transition 7 hours later.

Outside on the bike course it is cold and lonely. We all have to struggle with 3°C and continuous rain. Soon there is only one question I keep thinking of: how the hell I should run without feet? Well, I can already tell: I kept them… The loneliness is easily explained: 43 athletes on 179 km result in wide gaps. It is only close to the two turning points that you see anybody at all.


The Lapland strategy: Put on every piece of clothing that you brought with you! And hurry up... ©Laponia Triathlon
But still: Oh, what a bike course! It is certainly not the hardest in the Xtreme Triathlon Circus, it is not the steepest, the highest, the longest. But never, and I mean NEVER, have I ever experienced such an unreal beauty around me during the bike leg. Enchanted by the hypnotic light of the midnight sun, an endless, silent wilderness spreads out in front of me, behind me, around me. I keep looking for reindeer and moose, but apart from a few fresh droppings on the road there is nothing. They are probably not as mad as we are, going out in this weather...



Back in T2 after about 7 hours. Even here you feel tiny...

My second transition takes even longer than the first. Thank God the organizer provided a heated room. I need 30 minutes to do this, my transition bag has to be opened by volunteers because there is no feeling in my fingers anymore. 5 out of about 8 fellow athletes who joined me in the booth give up the race at this point. In the end, only 27 of 43 starters manage to cross the finish line...

Meanwhile I heard that the running distance has also been shortened, 11km leading up Dundret and back down have been cancelled, due to dangerous weather conditions. I must admit that I am not too unhappy with that decision... Nevertheless it's still 31km which have to be run. I only have to get through somehow, but it will hurt.

Out there in the middle of nowhere again, this time on foot. ©Laponia Triathlon / Hans Berggren Photography



The run leg still is far from easy. The main part follows Rallarstigen, a historical path deep in the forest. Only about 30cm wide, just as deep, and full of rocks and roots, surrounded by an unreal (yes, again…) Ronja Rövarsdotter atmosphere. No human around, no sound. I stop and take a few photos so that they will believe me afterwards... Meanwhile I have to walk for quite a while now, the achilles´ tendon takes its toll. Well, however, there is currently no time cutoff that I could miss. Nevertheless, I hurry up and settle for a 9-minute average, which in the end results in a run split of well under 5 hours.

On the home straight...


Back at Hellnerstadium, it finally took 12:49h to cross the finish line. As always, I had sworn to never do any kind of sports again and to quit all this nonsense forever. And as always, not a single word of that has been true. My 13th Ironman, the second furthest northern one on this planet, has been done!





We really suffered that night (actually, the second transition took place at breakfast time - I crossed the finish line at noon...), not necessarily more than ever before, but close to the limit. But none of us performed like the volunteers of Gällivare Endurance, the organizing local club, did. Those are the real heroes, they have manned aid stations in the middle of the night out there in the laponian void, only warmed by an open fire, or along the highway E45, in the spray of the passing trucks and mobile homes. 

We athletes only completed the race, but the volunteers made it all possible for us. Nobody who dwelt in self-pity out there on the bike or somewhere, lonely in the woods, should forget that!
Thank you Gällivare Endurance for doing what you do. Thanks to Laponia Triathlon and Hans Cedergren Photography for the kind permission to use some of the wonderful race pictures. And thanks to Susanne for always being there. I couldn't have done that alone…

Samstag, 15. Juni 2019

Know your northness! – Der Innere Soundtrack 1/2019


Give me a couple of days for an English version…

Nach der -vorübergehenden- Swedemanpleite im letzten Jahr erfülle ich mir 2019 endlich einen alten Wunsch. Das hier wollte ich schon länger mal, fast musste es sein (*Trommelwirbel*):

Platz 2 der „North Of Comfort Big 5“, die zweitnördlichste Langdistanz auf unserem Heimatplaneten, ein winziges Starterfeld, organisiert vom lokalen Club, keine Großserie. Das Allerbeste: Start unter Mitternachtssonne um 0:00h. Laponia Triathlon, muss ich hin.

Der Termin ist mit Anfang Juli recht früh im Jahr, seit OXTRI 2015 habe ich nicht mehr eine so kurze Vorbereitungszeit gehabt. Was hilft? Natürlich DER INNERE SOUNDTRACK. 15 Jahre nach dem Ersteinsatz auf Hawaii ist sogar wieder ein Track der damaligen Urausgabe dabei. Doch dazu später.

Dazu fällt mir nämlich noch eine weitere liebgewonnene Tradition ein: die Flöttmannsche Zahlenmystik der Unausweichlichkeit. Dieses Jahr: 15 Jahre nach Hawaii, 20 Jahre nach meiner Ironmanbestzeit von 12:11h in Klagenfurt 1999, 10 Jahre nach dem ersten Norseman-Start ist es, wie jedes Jahr, wieder Zeit für etwas Besonderes. Na also. Dann ans Werk!
HEAVYDIRTYSOUL - twenty one pilots
„Can you save, can you save, can you save my heavy, dirty soul?“ Gegenfrage: „Do you believe in rock´n roll? Can music save your mortal soul?“ Beides ja natürlich…
CHAMPION SOUND - Marteria & Casper
Wenn sich zwei so große Poeten zusammentun, kann nur ein unfassbarer Dicke-Hose-Sound dabei rauskommen. Form und Inhalt sind sowas von eins.

ANYTHING BUT DOWN - Sheryl Crow
Eine meiner Lieblingserstestrophezeilen. Auch sonst ist Sheryl Crow hier ganz gut aufgehoben, angeblich hat sie knappe 1:40h am Anstieg nach Alpe d´Huez stehen. Immerhin hat sich ihr Exfreund ja auch ein bisschen für Rennräder interessiert…

XOXO - Casper feat. Thees Uhlmann
Auch hier große Poesie. Herr Uhlmann verstärkt mit Worten aus purem Gold.

JUMPSUIT - twenty one pilots
Die twenty one pilots können einem Angst machen. Die können einfach alles. Chartspop und dann so eine brachiale Wand. 

TURNSTILE BLUES - Autolux
Auch Autolux waren schon einmal, ich glaube 2011, Bestandteil des Soundtracks. Damals habe ich etwas von „entspannt-brachialer Coolness“ daherschwadroniert. Darauf bin ich in total kritikloser Selbstgefälligkeit noch heute so stolz, dass ich es kommentar- und zusammenhanglos einfach stehen lasse.

THE RIVERBOAT SONG - Ocean Colour Scene
”Tell me, why does the river not flow?” Ja wie denn, ist doch alles voller Gitarren hier! Wieviel sind das? Zwanzig?

HIT THE CITY - Mark Lanegan
Das schönste, schrägste und coolste Duett, das ich kenne.

DEVIL’S ROAD - The Walkabouts
Eigentlich nur ein Demo. Dürfte aber gar nicht anders sein. Schön schrammelig und treibend.

I'M COMIN' HOME - Murder by Death
Klingt ein bisschen wie der böse Country-Cousin von Elwood Blues…

WHAT GOES AROUND...COMES AROUND  - Justin Timberlake
Justin Timberlake. Großer Entertainer, von seinen Liedern mag ich aber überhaupt nur drei. Dieses hier dann aber auch wirklich sehr.

ONLY HAPPY WHEN IT RAINS - Garbage
Der Urknall des Inneren Soundtrack. Ich habe schon oft erzählt, wie ich bei einer meiner früheren Hermannslaufteilnahmen kurz vor Oerlinghausen plötzlich aus heiterem Himmel „pour your misery down…“ in meinem inneren Ohr hatte und ich plötzlich, wie von einem Rückenwind getrieben, beschleunigen konnte. Der Ur-Soundtrack, 2004 für den Ironman Hawaii zusammengestellt, beinhaltetet dann natürlich auch diesen Track. Auch so eins meiner Lieblingslieder.

MY FAVOURITE GAME - The Cardigans
Wieso eigentlich erst jetzt? Eins dieser Lieder, von denen man sich wünscht, dass sie niemals enden. Wieso erst jetzt?

MR. BRIGHTSIDE - The Killers
Keine Pause, es ist nicht mehr weit…

LITTLE SISTER – Queens Of The Stone Age
Schönes bleibt. Volle Gitarre, Zero Schnickschnack.
Als Pacemaker gibt dieser Song einen 3:45h Marathon. Ich schwör!

BLAME - The Dark Shadows
Wir durften mit Brigitte Handley von den Dark Shadows letzten Winter die Bühne teilen. Schönes Andenken.
UNTITLED UNTIL TODAY - Joanna Gemma Auguri
Auch Joanna Auguri war mit dabei, letzten Winter in der alten Kapelle auf der Burg Sternberg. Dieses Stück ist mir sehr, sehr lange nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

RUNNING UP THAT HILL – Placebo
10 Jahre später, anderer Berg. Müsste diesmal klappen…


Ich habe noch nie so lange gebraucht, den Inneren Soundtrack zu veröffentlichen, in 3 Wochen ist der Laponia Triathlon schon in vollem Gange. 
Schöner Gedanke. Ich muss jetzt raus, trainieren.